19.07.2009

Oh la la, es ist mal wieder viel Zeit vergangen seit dem letzten Eintrag… Aber es gibt einen guten Grund: hier hat sich in der Zwischenzeit ein Quantensprung ereignet! Aber der Reihe nach: am 1. Juli waren AJ, Papa, Oma und Mama im Wohnzimmer. Unser kleiner fleißiger Handläufer stand unschlüssig am Tisch und wollte unbedingt zu den Eltern. Die rührten sich aber unfairerweise nicht von der Stelle. Es folgte eine kleine innere Diskussion, der Blick wanderte vom Tisch zum Ziel, zurück zum Tisch, zurück zum Ziel… Bis ein Entschluss reifte: “Das schaffe ich”. Die kleine Hand löste sich von der Tischkante und Alex wackelte ganz bewusst und völlig freihändig die fünf Schritte hinüber. Hurra! Auf unseren Jubel hin stellte er sich frei in den Raum, blickte stolz in die Runde und – applaudierte sich selbst! Jaja die alte Beraterregel “Tu Gutes und sprich darüber” – der Sohn lernt fix Die Lauferei hat er an dem Tag noch ein paar Mal kreuz und quer von einem zum anderen gewagt.
Seither war jedoch wieder Funkstille, allenfalls ein, zwei Tapser wenn ein Haltepunkt zu weit entfernt war. Aber irgendwie ging ihm immer die Muffe, der allerletzte Kick zum Loslassen fehlte einfach.
Bis Mittwoch, den 15. Juli. Da kamen wir zur Tagespflege und wer kam über das Gelände freihändig angestakst? AJ! Seitdem ist der Knoten geplatzt, der Dicke läuft jetzt jeden Weg, gekrabbelt wird nicht mehr (jetzt im Sommer mit Kurzen Hosen auf Schotter und Beton – das wird wohl die eigentliche Motivation gewesen sein). Es ist noch nicht besonders elegant, wird jedoch immer sicherer und einfallsreicher. Schön ist, dass er vorher schon ausgiebig das freie Aufstehen im Raum geübt hat, so kann er nach jedem Posetzer gleich wieder loslegen ohne sich eine Hochzieh-Gelegenheit suchen zu müssen. Ach ja, und Alex wäre auch nicht Alex wenn er nicht sofort Level 2, 3 und 4 in Angriff genommen hätte.
Level 2: Treppensteigen rauf und runter. Ein Schritt pro Stufe natürlich, Zwischenstopp wäre zu babylike. Aber noch an der Hand.
Level 3: Rennen. Auch wenn man sich dabei bei Schlecker bös auf den Schnabel legt.
Level 4: Rückwärtsgehen. Man kann der Ansage der Eltern Richtung Auto folgen und gleichzeitig den Supermarkt-Mitarbeiter beobachten, der eine Wagenwurst zurück in den Markt schiebt.
Das Laufen ist zwar Thema Nummer Eins im Moment, aber unser Wirbelwind hat sich natürlich auch wieder ein zwei neue Baustellen aufgerissen.
– Brei möchte man – wenn man nicht zu müde ist – nur noch selbst löffeln. Klappt erstaunlich gut für einen Anfänger, die Tapeten haben noch nichts abbekommen und das Kind wird sogar satt.
– Bällebad. In der Tagespflege klauben wir ihn beim Abholen IMMER aus dem Bällebad (wenn er nicht von alleine angelaufen kommt). Jetzt hat er eins zu Hause (Danke, DD). Dort wirft er sich rücklings in die Bälle und macht Brustschwimm-Bewegungen mit den Beinen.
– Sprechen. Da kommt zwar noch nix verständliches bei rum, zumindest nicht für uns tumbe Eltern; es wird aber immer facettenreicher, niedlicher und spannender. Im Allgemeinen werden wir momentan recht häufig verdächtigt, beim Anrühren der Milch zu den Sprechperlen gegriffen zu haben (die gibts doch nur für Sittiche! Merkt euch das.). Auf gut Deutsch: das Kind ist eine Labertasche.
– Tanzen. Vorgestern Morgen kam nach den Nachrichten ein rockiges Lied im Radio. AJ saß auf unserem Bett und spielte. Als das Lied erklang, sprang er auf, stützte sich auf die Heizung ganz nah vors Radio und fing an zu rocken. Cooool.
Wir sind jetzt Abends ziemlich geschafft, aber glücklich. Kind macht einfach Spaß!

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