11.03.2012 Seepferdchen – das erste Wochenende

Das erste von sechs Seepferdchen-Wochenenden haben wir hinter uns gebracht. Ganz schön aufregende Sache. Ein sehr merkwürdiges Gefühl, das Kind allein im 1,20m tiefen Wasser ohne Schwimmhilfe am Rand herumhangeln zu sehen, der Schwimmlehrer mit dem Rücken zugewandt, mit einem anderen Kind beschäftigt. Wir waren das ein ums andere Mal kurz vorm Aufspringen – bemerkenswert, wie gluckig man so wird.

Und der Kurs an sich – tja, hm, also, äh, hmmmm wir haben noch kein genaues Gefühl. Bzw. wir sind wechselnden Gefühlen ausgesetzt, ist alles noch zu frisch. Also zunächst mal die anderen Eltern im Kurs (hier fehlt schon wieder der Augenroll-Smiley, wer kümmert sich denn endlich mal um das Ding?). Okay die kann man ja ausblenden. Ausser vielleicht wie heute wenn sie darauf drängen dass schnell mal noch am zweiten Kurstag Springen ins tiefe Wasser geübt wird. Dann Alex und der Kurs. Tjaaaaa. Also er sagt er mag es dort, und er hat sich auch am zweiten Tag auf das Hingehen gefreut. Während des Kurses scheint er bei wenigen Übungen Angst (Springen), aber größtenteils Spaß gehabt zu haben.

Aber DURFTE er den auch haben- also auch auf SEINE Weise? Man merkte den Altersunterschied zu den anderen Kindern schon deutlich, er hat einfach nicht so „pariert“ wie die anderen. Zum Beispiel statt im Kreis zu schwimmen ist er immer nur eine Bahn, dann an den Rand („puh, ich muss mich ausruhen, ich bin erschöpft“) dann querfeldein, dann quatschend die Aufmerksamkeit vom Schwimmlehrer gefordert, dann laut das Mantra des Tages („anhocken, grätschen, schließen“) gegröhlt. Wir haben auch schon ein Augenrollen vom Lehrer aufgefangen. ABER: Irgendwie ist es auch sein gutes Recht und irgendwie gehört es auch zum Berufsrisiko des Lehrers, an „Problembären“ zu geraten. Oder ist das jetzt rücksichtslos von uns? Wir meinen auch schon unwillige Blicke der anderen Eltern bemerkt zu haben. Naja wenigstens besteht keine Gefahr, dass wir mit Kontaktwünschen behelligt werden…

Also so lange Alex da hin möchte und der Lehrer ihn nicht rausschmeißt, wird er den Kurs wohl auch besuchen. So. Ist ja kein Wettbewerb um das bravste oder funktionierendste Kind (für den würden wir sowieso niemals eine Startnummer kaufen) sondern die Gelegenheit für die Kinder, schwimmen zu lernen. Immerhin war es vor allen Dingen SEINE Idee. Und er hat immer noch das Ziel vor Augen. Nach dem ersten Kurstag fragte er sofort, ober nun das Seepferdchen hätte – daran sehen wir doch wie wichtig es ihm mit dem Schwimmen ist.

Samstag war irgendwie blöd, weil Kursbeginn 15 Uhr, AJ noch total erledigt von der Woche, und dann diese Megaflauten-Uhrzeit. Erstaunlich dass er überhaupt mitgemacht hat. Dann aber der totale Zusammenbruch danach. Der ganze Heimweg verheult. Er tat uns so leid! Aber heute Morgen wollte er gleich mit uns Trockenübungen machen und hat dann auch ganz zwanglos vom Unterricht gesprochen und dass er sich darauf freut. Naja, nach 12 Stunden Schlaf war die Welt eben wieder in Ordnung – unser Schnarchbär. Jetzt schläft er schon wieder seit 18 Uhr und freut sich nach eigener Aussage auf das nächste Wochenende mit „seinem Schwimmlehrer“.

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